NEIN zur Kündigungsinitiative, die die Entwicklung und Möglichkeiten der Jugend einschränken wird!
Am 27. September 2020 werden wir über die Kündigungsinitiative abstimmen, welche die Personenfreizügigkeit mit europäischen Ländern kündigen will und negative Folgen für junge Arbeitnehmende und Studierende haben wird. Das Jugendkomitee für eine offene Schweiz (JKOS) ist gegen die Annahme dieser Initiative!
Für den Schutz der Arbeitsbedingungen für junge Arbeitnehmende!
Die Kündigungsinitiative bedroht das bewährte System für Arbeitnehmende in der Schweiz. Mit den Flankierenden Massnahmen wird in der Schweiz der Lohnschutz durch Mindestlöhne, Gesamtarbeitsverträge und Lohnkontrollen sichergestellt. Die Flankierenden Massnahmen garantieren gerade auch jungen Arbeitnehmenden in Praktika, Temporärarbeit oder Teilzeit gute Löhne und Arbeitsbedingungen. Diese Mindeststandards müssen weiterhin kontrolliert und eingehalten werden. Die Kündigungsinitiative will dieses System aufkündigen und, den Lohnschutz und die Arbeitsbedingungen in der Schweiz – von denen wir alle profitieren – aufs Spiel setzen.
- Schweizer*in oder nicht, wir haben gute Löhne verdient! Die Flankierenden Massnahmen garantieren den Lohnschutz in der Schweiz durch Mindestlöhne, Gesamtarbeitsverträge und Lohnkontrollen. Das System hat sich bewährt und garantiert gerade für junge Arbeitnehmende gute Löhne und Arbeitsbedingungen.
NEIN zur Kündigungsinitiative, die den Lohnschutz abschaffen will!
- Praktikant*innen, Temporär- und Teilzeitangestellte schützen! Junge Arbeitnehmende sind oft in Praktika, Temporärarbeit oder Teilzeit angestellt. Die Flankierenden Massnahmen setzen auch hier Mindeststandards, die kontrolliert und eingehalten werden müssen. Wird die Kündigungsinitiative angenommen, gibt es diesen Schutz nicht mehr.
NEIN zur Kündigungsinitiative, die die Mindeststandards für junge Arbeitnehmende abschaffen will!
- Gute Arbeitsbedingungen für alle! Flankierende Massnahmen betreffen nicht nur Löhne, sondern auch Arbeitszeiten, Ferien und weitere Rechte. Das ist dringend notwendig, denn einige Unternehmen möchten Personen zu Dumpingbedingungen anstellen und die Löhne drücken! Das heutige System mit regelmässigen Kontrollen sorgt dafür, dass diese Ausbeutung gestoppt wird – und alle von guten Arbeitsbedingungen profitieren können.
NEIN zur Kündigungsinitiative, die die guten Arbeitsbedingungen in der Schweiz abschaffen will!
Für den Schutz einer besseren Bildung für junge Studierende!
Zwischen 2011 und 2014 war die Schweiz Mitglied von Erasmus, dem europäischen Programm für die Mobilität von 18-30-Jährigen im akademischen Bereich, in der Berufsbildung, im Sport und in der Freiwilligenarbeit. Nach der Annahme der Initiative „Nein zur Masseneinwanderung“ im Jahr 2014 wurde diese Zusammenarbeit jedoch ausgesetzt. Seither haben Jugendliche in der Schweiz eingeschränkte Mobilitätsmöglichkeiten. Nach vielen Jahren ausstehender Verhandlungen ist es denkbar, dass die Schweiz bereits 2021 an Erasmus+ teilnehmen kann. Die Begrenzungsinitiative stellt eine Bedrohung dieser Hoffnung dar. Im gleichen Sinne wie die Initiative 2014 wird sie die Entwicklungsmöglichkeiten junger Menschen erneut erheblich einschränken. Die Vorteile von Austausch und Mobilität sind groß: Der Austausch von Erfahrungen und die in diesem Zusammenhang erworbenen Fähigkeiten tragen eindeutig zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt bei. Auslandaufenthalte und die in diesem Zusammenhang erworbenen Kompetenzen generieren somit einen unschätzbaren Mehrwert für die Schweiz.
- Der Hochschulaustausch ist seit 2014 deutlich zurückgegangen. Die Auswahl an Reisezielen für junge Menschen, die lernen wollen, wurde erheblich eingeschränkt. Der Verwaltungsaufwand für die Universitäten ist stark angestiegen. Während sie früher mit einigen kleinen Verwaltungsverfahren zu tun hatten, müssen sich die Studierenden heute mit langwierigen und zeitraubenden Verfahren auseinandersetzen. Wir brauchen den Austausch, und wir dürfen ihm nicht die Türen verschließen.
NEIN zur Kündigungsinitiative und der Begrenzung der studentischen Mobilität!
- Entgegen der verbreiteten Meinung ist Erasmus+ nicht nur für Studierende gedacht, sondern für alle jungen Menschen, die internationale Erfahrung sammeln möchten. Das Erasmus+-Projekt umfasst eine breite Komponente, die es Auszubildenden ermöglicht, einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland zu absolvieren. Wenn wir wollen, dass sie die gleiche internationale Erfahrung wie die Studierenden machen können, muss der Beitritt der Schweiz zu Erasmus+ machbar bleiben.
NEIN zur Kündigungsinitiative und der Begrenzung der Mobilität von Lernende!
- Jugendorganisationen sind nicht nur in der Schweiz aktiv. Sie sind auch international tätig. Dies ermöglicht den Austausch zwischen jungen Freiwilligen mit unterschiedlichen Visionen und Kulturen. Die derzeitige Unterstützung des Bundes für diese Aktivitäten ist noch sehr begrenzt, während sie im Rahmen von Erasmus+ und insbesondere des ESC-Programms wesentlich umfangreicher sein könnte.
NEIN zur Kündigungsinitiative und zur Begrenzung der internationalen Freiwilligentätigkeit!
Die Annahme der Kündigungsinitiative stellt eine Gefahr für die jungen Arbeitnehmenden sowie Studierenden in der Schweiz dar. Sie bedroht die Flankierenden Massnahmen, die den Lohnschutz und die Arbeitsbedingungen sicherstellen, wie auch die europäische Mobilität für Schweizer Studierende und Lernende. Die Annahme der Initiative wird die Personenfreizügigkeit zu den europäischen Ländern abschaffen und den bilateralen Weg der Schweiz mit der EU erschweren. Dies wird weitreichende Folgen haben, wie nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im 2014. Der bilaterale Weg, die europäische Mobilität und die guten Arbeitsbedingungen sind eine Investition in die Zukunft der Schweiz.
Deshalb stimmt das Jugendkomitee für eine offene Schweiz (JKOS) bei der Kündigungsinitiative am 27. September 2020 mit NEIN!
Argumentarium gegen die Kündigungsinitiative von JKOS, veröffentlicht am 17. August 2020.
Kontakt: Jean Claude Barandun, Sekretär JKOS,
Mail: jean-claude.barandun@sajv.ch, Tel. 031 326 29 35