Medienmitteilung, 17. August 2020
Am 27. September 2020 stimmt das Schweizer Volk über die Kündigungsinitiative ab, welche die Personenfreizügigkeit mit der EU kündigen will. Die Annahme wird negative Folgen für junge Arbeitnehmende sowie Studierende haben. Deshalb startet das Jugendkomitee für eine offene Schweiz (JKOS) gemeinsam mit seinen Trägervereinen eine Social Media Kampagne gegen die Kündigungsinitiative und setzt sich somit für eine offene, interkulturelle und solidarische Schweiz ein!
Für den Schutz der Arbeitsbedingungen von jungen Arbeitnehmenden!
Die Kündigungsinitiative bedroht das bewährte System für den Schutz von Arbeitnehmenden in der Schweiz. Mit den Flankierenden Massnahmen wird in der Schweiz der Lohnschutz durch Mindestlöhne, Gesamtarbeitsverträge und Lohnkontrollen sichergestellt. Die Flankierenden Massnahmen garantieren gerade auch jungen Arbeitnehmenden in Praktika, Temporärarbeit oder Teilzeit gute Löhne und Arbeitsbedingungen. Diese Mindeststandards müssen weiterhin kontrolliert und eingehalten werden. Die Kündigungsinitiative will dieses System aufkündigen und, den Lohnschutz und die Arbeitsbedingungen in der Schweiz – von denen wir alle profitieren – aufs Spiel setzen.
Für den Schutz einer besseren Bildung für junge Studierende!
Zwischen 2011 und 2014 war die Schweiz Mitglied von Erasmus, dem europäischen Programm für die Mobilität von 18-30-Jährigen im akademischen Bereich, in der Schulbildung, in der Berufsbildung, im Sport und in der Freiwilligenarbeit. Nach der Annahme der Initiative „Nein zur Masseneinwanderung“ im Jahr 2014 wurde diese Zusammenarbeit jedoch ausgesetzt. Seither haben die Jugendlichen in der Schweiz nur noch eingeschränkte Mobilitätsmöglichkeiten. Nach vielen Jahren ausstehender Verhandlungen ist es denkbar, dass die Schweiz bereits 2021 an Erasmus+ teilnehmen kann (siehe Petition Erasmus+). Die Begrenzungsinitiative stellt eine Bedrohung dieser Hoffnung dar. Im gleichen Sinne wie die Masseneinwanderungsinitiative 2014 wird sie die Entwicklungsmöglichkeiten junger Menschen erheblich einschränken. Der Austausch von Erfahrungen und die erworbenen Fähigkeiten tragen eindeutig zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt bei.
Eine Investition in die Zukunft der Schweiz
Die Annahme der Kündigungsinitiative stellt eine Gefahr für die jungen Arbeitnehmenden sowie Studierenden in der Schweiz dar. Sie bedroht die Flankierenden Massnahmen, die den Lohnschutz und die Arbeitsbedingungen sicherstellen, wie auch die europäische Mobilität für Studierende und Lernende in der Schweiz. Die Annahme der Initiative will die Personenfreizügigkeit zu den europäischen Ländern abschaffen und den bilateralen Weg der Schweiz mit der EU erschweren. Der bilaterale Weg, die europäische Mobilität und die guten Arbeitsbedingungen sind eine Investition in die Zukunft der Schweiz.
Deshalb setzt sich das Jugendkomitee für eine offene Schweiz (JKOS) für ein NEIN zur Kündigungsinitiative am 27. September ein!
Mitgliedsorganisationen von JKOS:
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS-UNES-USU), Young European Swiss (YES), Schweizerischer Gewerkschaftsbund (SGB), Union der Schülerorganisationen (USO), Plan International, OKAJ Zürich, Fanarbeit, Infoklick.ch, YoungCaritas
Weitere Informationen
- Link zur Webseite: https://jugendkomitee.ch/
- Facebook: https://www.facebook.com/jugendkomiteeoffeneschweiz/
- Instagram: https://www.instagram.com/jugendkomitee/
Für weitere Auskünfte:
Jean Claude Barandun, Sekretär JKOS, jean-claude.barandun@sajv.ch, Tel. 031 326 29 35