Blogbeitrag von Stefan Bruderer, Jugendkommission des SGB
Die Teilnehmenden des Podiums des Jugendkomitees für eine offene Schweiz und der Fanarbeit Schweiz im Lokal von HalbZeit in Bern beschäftigten sich mit den positiven Gefühlen, welche die Integration von Menschen auslösen kann. Passend eröffnete Gisela Feuz das Podium mit folgender Einführung: „Das Wort Integration kommt vom lateinischen Wort ‚integrare’ welches gemäss Wörterbuch ‚wieder aufnehmen‘, ‚von neuem beginnen‘ beziehungsweise ‚erneuern‘ bedeutet – alles positiv gefärbte Begriffe also. Darum muss die Frage erlaubt sein, warum dieser Begriff in der Öffentlichkeit einen solch schlechten Ruf hat“.
Taulant Seferi vom BSC Young Boys berichtete über seine eigenen Erfahrungen als Ausländer in der Schweiz. Er erzählte, dass er in der Mannschaft immer wieder unterstützt wird, wenn zum Beispiel die Sprache ein Problem darstellt. Weiter berichtete Lavinia Besuchet über das Projekt Strassenfussball beim Strassenmagazin Surprise. Für viele Anwesende war neu, dass es neben den bekannten VerkäuferInnen in zahlreichen Schweizer Städten auch noch mehrere Fussballmannschaften gibt, in welchen Menschen aus verschiedensten Bereichen des Lebens aufeinander treffen. Im Surprise Strassenfussball spielen Ex-Drogensüchtige gemeinsam mit AsylbewerberInnen und Ausgesteuerte mit Obdachlosen. Das Podium wurde vervollständigt durch Andy Egli, den bekannten ehemaligen Fussballspieler und Trainer, der über die Unterschiede im heutigen Profifussball gegenüber seiner Zeit als Spieler zu berichten wusste. Als er zum Profifussballer wurde, war in seinem Team nur gerade ein einziger Ausländer in der Startaufstellung zu finden, während heute die Schweizer Nationalmannschaft die diverseste der Welt ist. Als erfahrener Gast in Gesprächsrunden des Schweizer Fernsehens brachte Andy Egli eine sehr spannende Sicht auf die Integrationsprozesse im Schweizer Fussball ein, ergänzt durch seine eigenen Erlebnisse als Spieler in Deutschland.
Zum Schluss wurde die Gesprächsrunde für Fragen aus dem Publikum geöffnet. Spannend war insbesondere der Bericht der neuen Deutschlehrerin des BSC Young Boys, die erzählte, wie erfolgreich und lustig die Sprachtrainings mit den ausländischen Spielern jeweils sind. Nur sei es sehr schade, dass Taulant Seferi jeweils fehlen würde und sie ihn darum herzlich einladen möchte, bei der nächsten Möglichkeit mitzulernen. Taulant zeigt sich sehr erfreut über das Angebot und stieg zugleich darauf ein, aber nicht ohne sich zu erklären, warum er bis jetzt den Kursen ferngeblieben ist: Sie waren ihm früher zu theorielastig und er bevorzuge es in Gesprächen seine Artikulation zu verbessern.
So fand das Podium einen sehr schönen Abschluss und alle Teilnehmenden sowie auch die Gäste verbinden seit diesem Abend sehr positive Gefühle mit dem Wort Integration.