Blogartikel von Andreas Lustenberger, Leiter youngCaritas Schweiz 

Seit Jahren findet im Juni der Schweizerische Flüchtlingstag statt. Die Wichtigkeit dieses Tages wird uns Tag für Tag schonungslos vor die Augen geführt. Das grosse Leid, welches Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen auf sich nehmen, um einen sicheren Ort zu erreichen, ist unvorstellbar. Die Forderungen nach sicheren Fluchtrouten und dem bedingungslosen Schutz für geflüchtete Menschen stehen seit längerem im Raum und müssen von den Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträgern endlich umgesetzt werden.

Eine aktive Willkommenskultur wird mit gesetzlichen Veränderungen und sicheren Fluchtrouten alleine jedoch noch nicht erreicht. Menschen bei uns willkommen zu heissen braucht die Bereitschaft von uns allen. Es bedeutet, einen Schritt aufeinander zu zugehen und offen für neue Entwicklungen zu sein.

Aus diesem Grund betreiben wir von youngCaritas unter anderem seit letztem Herbst jeden zweiten Mittwochabend das Deutschkaffee in Kehrsatz (Bern). Es ist offen für alle, die ihr Deutsch verbessern möchten, und bietet youngCaritas-Freiwilligen der Region die Möglichkeit, sich aktiv für eine offene Gesellschaft einzusetzen. Jeden Mittwoch treffen sich in diesem Rahmen bis zu 25 Personen und verbessern in einem ungezwungenen Umfeld ihre Sprachkompetenz. Dabei ist auch die aktive Beteiligung der Kehrsatzer Bevölkerung sehr erwünscht und verschiedene Vereine haben sich im Deutschkaffee den Interessierten vorgestellt. Nun nutzen wir die Gelegenheit und organisieren im Rahmen des Flüchtlingstages am Samstag 17. Juni ein grosses Begegnungsfest. Dabei steht nebst einem Tigrinya und Farsi Workshop, dem Jasskurs und der Spielwiese auch das gemütliche Beisammensein im Mittelpunkt. Das Programm startet um 16:00 Uhr, alle weitere Informationen befinden sich auf www.youngcaritas.ch/flüchtlingstag.

Zu einer offenen Schweiz gehört nicht nur die konsequente Einhaltung der Menschenrechte, die Aufnahme von schutzbedürftigen Menschen, sondern eine offene Schweiz muss von uns allen tagtäglich gelebt werden. Dabei werden wir mit Fragen des alltäglichen Zusammenlebens konfrontiert, welche gesellschaftlich diskutiert werden müssen. Nur wenn wir es schaffen, gemeinsam die nötigen Antworten zu finden – und davon bin ich überzeugt – werden wir gestärkt in die Zukunft schreiten. Es berührt mich zu sehen, mit welchem Einsatz sich junge Menschen tagtäglich in ihren diversen Engagements für eine offene und solidarische Schweiz einsetzen.