Blogbeitrag von infoklick.ch

Unzählige junge Menschen auf der Flucht kommen seit geraumer Zeit in Europa an – im Gepäck Geschichten von Krieg, Gewalt und Unterdrückung. Zuhause fühlen sie sich hier oft nicht. Auch da ansässige Jugendliche sich unsicher fühlen durch das „Unbekannte“. Das Projekt Welcome.Zu.Flucht schafft im Arbeitsfeld der Offenen Jugendarbeit Begegnungsräume und fördert den Dialog zwischen Jugendlichen mit und ohne Fluchterfahrung.

Wer miteinander spricht, versteht sich eher

Häufiger Kontakt zu anderen Gruppen reduziert Vorurteile. Diese Erkenntnis macht sich das Projekt Welcome.Zu.Flucht zu nutzen. Und zielt dabei gleich auf zwei Seiten ab: Jugendliche, die nach Europa flüchten, fühlen sich oft nicht willkommen und verstanden. Ansässige Jugendliche hingegen können sich bedroht fühlen und sich radikalisieren. Bei Welcome.Zu.Flucht werden Begegnungsräume geschaffen, die Jugendliche ansprechen – die Jugendarbeit hat das Know-How, die Infrastruktur und die Instrumente dazu: An Kochabenden, bei Parties, Bewegungsangeboten oder in Workshops treffen unterschiedliche Gruppen von Jugendlichen aufeinander, lernen sich kennen und im besten Falle auch mögen.

Integrationsprozess anstossen

Bei Welcome.Zu.Flucht geht es aber nicht nur um den Deradikalisierungseffekt. Auch der Integrationsprozess soll angestossen werden. Junge Refugees werden darum ausgebildet und qualifiziert mit Schulklassen und Jugendgruppen zu arbeiten. Zusammen mit einem Jugendarbeitenden laden sie dann zu regelmässigen Dialoggruppen für Jugendliche oder helfen mit bei Workshops in Schulen. Bereits läuft die Pilotphase des Projekts, das in Zusammenarbeit der Offenen Jugendarbeit Vorarlberg mit infoklick.ch entstanden ist. Bis 2018 sollen in der Region Bern und anderen Kantonen sowie in Vorarlberg mindestens fünf Dialoggruppen in Aktion sein. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet: Eine erste Expertise „OJA – in Zeiten aktueller Fluchtbewegungen“ liegt bereits vor.

 

Webseite Welcome.Zu.Flucht