Von Alexandre Loretan, Vorstandsmitglied VSS
Der 9. Februar 2014 war ein grosser Schock für die akademische Welt. Im Rahmen des Konflikts zwischen der Schweizer Eidgenossenschaft und der Europäischen Union wurden strategische Programme wie Erasmus+ und Horizon 2020 gefährdet. Während die Unsicherheit anhält, scheint es wichtiger denn je, sich für eine weltoffene Schweiz einzusetzen.
Die akademische Welt hängt sehr stark vom Austausch mit der Europäischen Union ab. Dank mehreren Abkommen sind der Austausch von Studierenden und die Forschung auf dem europäischen Kontinent erleichtert. In diesem Sinn zielt Eramus+ darauf ab, dass sich die grossen Universitäten Europas gegenseitig öffnen, damit jeder Student und jede Studentin ein oder mehrere Semester an einer anderen Hochschule verbringen kann. Die Aufgabe von Horizon 2020 ist, die wissenschaftlichen Bemühungen zu vereinen, um in für unser Land strategische Projekte zu investieren.
Die Abstimmung vom 9. Februar 2014 bringt jedoch beide Programme in Gefahr. Die Ungewissheit, die schon seit einiger Zeit bezüglich Freizügigkeit herrscht, wird sich nicht positiv auf die Entwicklung der akademischen Welt auswirken.
Die Wahrheit ist, dass die Schweizer Hochschulen den Austausch brauchen. Dadurch können wir bedeutende wissenschaftliche Projekte unterstützen und den Studierenden einen einfachen Weg bieten, im Ausland einen Aufenthalt zu machen. Diese kommen zurück – bereichert um die Begegnung mit einer anderen Kultur und einer anderen Art zu unterrichten und zu denken. Von der Frucht dieser Erfahrungen profitieren wir täglich in unseren Hochschulen.
Die Schweiz darf nicht den Fehler begehen, sich in sich selbst zu verschliessen. Ihre Stärke besteht aus ihrer Fähigkeit, innovativ zu sein und sich zu überdenken. Das Wissen ist die wichtigste Ressource unseres Landes. Diese wird jedoch verkümmern, wenn wir den fruchtbaren Austausch mit unseren Nachbarn aufgeben. Wir müssen die Öffnung also nicht aus Wohltätigkeit für andere, sondern in unserem eigenen Interesse verteidigen.